Big Picture in der Grand Garage

DER DURCHLAUFERHITZER – Heiß und verdichtet: Der MHC-Tischler-Digital-Blog # 7

KMU Accelerator ©AdobeStock/Rawpixel

30.09.2020

Roboter inside: Von selbst machen sie gar nichts. Warum der Erfolg eines Online-Konfigurators vom Wissen um die äußeren und inneren Auslöser der Kunden abhängt. Wie eine Social-Media-Kampagne als Gaspedal wirken kann, mit dem man seine Power, Reichweite und den finanziellen Einsatz ganz gezielt dosieren und steuern kann. In der Grand Garage haben wir diesmal ein wirklich großes Rad gedreht.

Roboter sind die vielseitigen Hobel unserer Zeit. Sie können Ideen und unsere Schöpferkraft zu höchst produktiven Routinen verbinden und die Menschen entlasten. Ersetzen können sie sie nicht.

Der Industriedesigner Stephan Everwin hat aufgezeigt, wie viel zu denken, zu tun und zu programmieren ist, bevor ein Robotor alles „von alleine“ macht und sich seiner sechs Freiheitsgrade so bedient, wie wir es wollen: Die Handarbeit aus dem digitalen Handgelenk ist noch ein bisschen verkrampft. Aber: Es ist alles schwer, bevor es leicht wird.

Wenn man bedenkt, dass laut einer McKinsey-Studie in Zukunft jedes vierte über das Internet verkaufte Produkt – mit oder ohne Roboter – individualisiert sein wird, bekommt auch die Nahtstelle zwischen der Produktion und dem Kunden in Form eines Konfigurators erfolgskritischen Charakter. Die ernüchternde Botschaft von Klaus Pilsl von Combeenation in Sarleinsbach: 75 % aller Konfiguratoren scheitern, wenn die Auftraggeber in ihm nur einen aufgebohrten Online-Shop sehen. Diese Projekte scheitern aber nicht an der Technik (allein), sondern schon am Mindset derer, die ihn betreiben, entwickeln und begleiten. Erfolgsentscheidend sind nämlich Fragen wie „die Größe des Lösungsraumes“, das Vermitteln von Sicherheit während des Konfigurationsprozesses und ein Eingehen auf die Kundenerzählung, die im Rahmen der Konzeption entwickelt und richtig interpretiert werden muss. So kommen auch die cleversten Elektronendompteure wieder wie von selbst auf das intensive Wahrnehmen des Menschen mit all seinen Bedürfnissen, Emotionen und Widersprüchen.

In den Sozialen Medien können diese Erkenntnisse aus den Reaktionen auf punktgenau ausgerollte Kampagnen gewonnen werden: mit gezielt angelegter Streuung, flexibler Budgetgestaltung  und einer Präzision, von denen die Old-school-Mediaplaner in den Agenturen und in den Marketingabteilungen der Firmen bisher nur träumen konnten. Aber auch hier gilt: Vom Menschen ausgehen.

  1. Eine genaue Persona der Adressaten beschreiben.
  2. Kleine (und auch finanziell) überschaubare Testkampagnen starten und auswerten.
  3. Ergebnisse interpretieren, den Geldeinsatz nur Schritt für Schritt erhöhen und dabei immer die Entwicklung des TKP (Tausender-Kontakt-Preis) im Augen behalten. So bleiben die Social-Media-Kampagnen auch wirtschaftlich immer „im grünen Bereich“.

Big Picture in der Grand Garage: Sehenswert. Hörenswert. Mehrwert.

 

Ein Blog von Harald Jeschke

 

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