WANDERING FACTORY: Die Zukunft der Möbelproduktion

Für die wandernde Fabrik wurde ein Roboterarm mit einem 3D-Druckaufsatz ausgestattet©Crerative Robotics
©Crerative Robotics
Für die wandernde Fabrik wurde ein Roboterarm mit einem 3D-Druckaufsatz ausgestattet©Crerative Robotics
©Creative Robotics

27.09.2021

Dass es sich beim ortsunabhängigen Produzieren von Möbeln nicht mehr nur um reine Zukunftsmusik handelt, demonstrierte die „Wandering Factory“, die beim Ars Electronica Festival im September 2021 präsentiert wurde. Die mobile Mikrofabrik bringt die Produktion dorthin, wo das Erzeugnis benötigt wird.

Für die wandernde Fabrik wurde ein Roboterarm mit einem 3D-Druckaufsatz ausgestattet und auf eine kettengetriebene Plattform gesetzt, um ihn mobil zu machen. Vor Ort fertigt die Maschine dann lokal-spezifisch individualisierte Objekte aus rezyklierten, biobasierten Materialien, die von einem Algorithmus an ihre Umgebung angepasst werden. Dafür wird ein Scan von der Umgebung erstellt und das darauf basierende Möbel wird anschließend auf den Untergrund gedruckt. Anders als bei handelsüblichen 3D-Drucksystemen wird dabei nicht mit Filament, sondern mit extrudiertem Biopolymer mit Holzanteil gedruckt. Dies erlaubt unterschiedliche Zusammensetzungen des Möbels und fluide Übergänge.

Das entwickelte System entstand innerhalb von zwei Monaten im Zuge einer interdisziplinären Kooperation zwischen dem Labor für Kreative Robotik an der Kunstuniversität Linz, der FabCity Initiative, dem Institute of Polymer Product Engineering an der JKU Linz, dem Möbel- und Holzbau-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria und Wood K plus. Das Projektteam hat mit seinem Proof of Concept bewiesen, dass eine mobile Mikrofabrik bereits heute mit den am Markt verfügbaren Produkten prototypisch realisiert werden kann. Das Projekt wurde im Rahmen der Leitinitiative Digitalisierung umgesetzt.